Grundsätzlich spricht meiner Meinung nach für einen Anfänger nichts gegen eine Maschine mit etwas mehr Leistung. Vorausgesetzt du hast die nötige Reife und Reflektiertheit.
Problematisch finde ich eher den teuren Neukauf bei der ersten Maschine. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich habe den Schein erst mit 29 gemacht, hatte es aber schon immer im Hinterkopf. 2015 habe ich mich dann in die Harley Iron 883 verkuckt und den Schein quasi wegen ihr gemacht. Mir ging es wie dir, man sieht etwas, will es unbedingt und der Kopf schaltet aus. Das Teil hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht, aber ich habe doch recht bald gemerkt, dass ich eher der Typ für etwas sportlicheres bin. Dann habe ich sie nach 1,5 Jahren verkauft und mir eine XSR900 geholt mit der ich seit einem guten Jahr wirklich extrem zufrieden bin. Natürlich geht dabei einiges an Kohle flöten.
Ich habe also einige Zeit gebraucht um zu wissen, was ich wirklich will. Das kann man glaube ich schwer wissen, ohne dass man einige Monate fährt. Die Bikes am Markt unterscheiden sich gravierend und jeder Kunde hat andere Dinge, die ihm wichtig sind und die muss man für sich rausfinden.
Ich würde dir empfehlen, erst nach etwas Gebrauchten Ausschau zu halten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die erste Maschine nicht die sein wird, mit der du die nächsten 10 Jahre fährst (Ausnahmen gibt es sicherlich).
Soll es unbedingt eine neue sein, dann vergleiche! Geh gedanklich einen Schritt von der Tracer zurück. Nutze den Spätsommer/Herbst und mach Probefahrten mit den unterschiedlichsten Maschinen. Das macht nicht nur Spaß sondern erweitert auch den Horizont. Wenn du dann merkst, dass dir das Gesamtpaket der Tracer am meisten taugt, dann schlag zu.
Und ja, Japaner sind zuverlässig, aber das sind die meisten neuen Bikes. Wirklich Schlechtes gibts am Markt nicht.