Beiträge von dergeorg

    Nenn es eine kontrollierte Explosion, von mir aus. Wenn du Benzin fein in die Luft sprühst und anzündest, verbrennt es, da hast du recht. Wenn du dieses Gemisch allerdings in einem Kolben verdichtest, sind die Moleküle viel näher beieinander und reagieren damit auch viel schneller miteinander. Die mt09 hat einen Hub von 59,1mm, pro Kurbelwellenumdrehung also 118,2 mm, bei 10000 U/min sind das 1182000 mm/min, also 19,7 m/sec. Und das ist nur die Kolbengeschwindigkeit, die Geschwindigkeit der Flammausdehnung muß nochmal ein ganzes stück größer sein.
    du spielst wahrscheinlich auf dieses Netzfundstück in Motortalk an:
    "Verbrennung bis 1m/s
    Verpuffung 1-10m/s
    Explosion 10 - einige 100m/s
    Detonation >1000m/s"
    das man allerdings nirgends verifizieren kann.
    Trotzdem, auch nach dieser Definition wäre es spätestens ab 5000U/min eine Explosion

    Es gibt hochverdichtete Motoren, die zusätzlich einen Klopfsensor haben. Mißt dieser Sensor ein Klopfen, nimmt er den Zündzeitpunkt in Richtung spät zurück, was natürlich einen Mehrverbrauch und eine verminderte Leistung zur Folge hat. Wenn man ein solches Fahrzeug mit Super 95 betreibt, braucht man im Vergleich zum 98 oder 100 Oktan-Sprit wirklich mehr, weil der Motor das Benzin-Luft-Gemisch später zündet und so der Kolben schon wieder in der Abwärtsbewegung ist, wenn die Explosion ihre größte Kraft entfaltet. Die höhere Leistung hat aber nichts mit dem fälschlich vermuteten höheren Energiegehalt des 100 Oktan-Sprits zu tun, sondern mit der besseren Ausnutzung der höheren Verdichtung bei solchen Motoren. Die MT ist aber weder hoch verdichtet, noch hat sie einen Klopfsensor.

    Dann wärst du dem dem Reifen gestern auf nassen und heute auf trockenen Straßen wohl nicht mehr gefahren... Aber auch so kommen unterschiedliche Laufleistungen zustande. Ich weiß, ist unverantwortlich, aber die Gefahr, im Dezember in eine Reifenkontrolle zu kommen, ist eher vernachlässigbar.
    Wie gesagt, meine Verantwortung, bitte nicht nachmachen!!!!

    Naja, ich bin in meinem Leben sicher eine Million Kilometer gefahren und habe die Ölwechsel mein Leben lang selber gemacht. Verloren hab ich noch keine Olablaßschraube, an nachträgliche Undichtungkeiten kann ich mich auch nicht erinnern und Gewinde hab ich auch noch keines geschrottet. Ölfilter zieh ich mit der Hand fest nach Einölen der Gummidichtung, und da hat auch noch keiner geleckt. Und wenn ich mich auch mein Gefühl nicht verlassen könnte, würd ich denken, daß ich alt werde.
    Mein Schwager hat es z.b. geschafft, trotz Drehmomentschlüssel seine Alufelgen zu crashen, ich wechsle jedes Jahr zweimal Reifen an zwei Fahrzeugen mit Alufelgen mit einem einfachen Radkreuz.
    Hätte Bari seine 6 Ölwechsel ohne Drehmomentschlüssel gemacht, dann hätte er vermutlich jetzt schon ein Gefühl dafür, egal, wie das Wetter gerade ist.

    Eigentlich kann man nicht über 100 Oktan streiten, weil die Verdichtung der Tracer halt nur 11,5/1 beträgt und so auch nur 95 Oktan braucht.
    Die Oktanzahl ist ein Maß für die Klopffestigkeit von Benzin, Klopfen tritt bei hoher Drehzahl durch Selbstentzündung des Benzin-Luft-Gemisches auf. Während des Verdichtungstaktes wird ja das Gas-Luft-Gemisch stark komprimiert und erhitzt sich dadurch (siehe Gasgleichung). Bei z.b. 14,5/1 wird sich dann ein niederoktaniger Sprit schon während der Verdichtung entzünden und nicht warten, bis die Zündkerze den Befehl dazu gibt. Kurz darauf zündet dann das restliche Gemisch durch den Zündfunken. Hierdurch schlagen dann zwei Flammenfronten aufeinander und erschüttern den Motor bis in die Lager. Aber wie gesagt, das passiert bei hochverdichteten Motoren und niederoktanigem Sprit.
    Im umgekehrten Fall, also sprit mit 100 Oktan, ist das Gemisch eher zündunwillig bei einer moderaten oder niedrigen Verdichtung, und der einzige Effekt, den man wirklich beobachten kann, ist, daß der Motor ein paar Kurbelwellenumdrehungen braucht, bis er anspringt. Ob das jetzt ein Vorteil ist und den Mehrpreis rechtfertigt, naja, Glaube versetzt eben Berge.
    Aber mit rudimentären Physikkentnissen kann man da schon nicht mehr drüber streiten.

    Du hast aber Alugewinde und eine Dichtscheibe aus Kupfer. Wenn die neu ist, setzt sie sich - Kupfer ist weicher als Alu - und dichtet schon ab, noch bevor du in die Nähe der Festigkeit des Aluminiums kommst. Wenn du den Kupferring wiederverwenden willst, mußt du das nächste mal schon stärker anziehen. Deswegen immer neue Kupferringe verwenden oder den alten weichglühen.


    Schau dir mal die Werte für Feingewinde an bei Festigkeitsklasse 5,6 (Alugewinde).


    Vorspannkraft = 27,417 Nm, das ist die Kraft, die du brauchst, damit der Kupferring fest anliegt, Anzugsmoment 70,320 Nm, das ist der Wert, den du nicht überschreiten solltest, um das Gewind nicht zu zerstören. Die 43Nm liegen da also schön in der Mitte, sodaß die Kupferdichtung ganz schön verformt wird.


    http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html


    und es ist egal, ob die Schraube oder das Gewinde im Motorblock aus Alu ist, da immer der Schwächere nachgibt.

    NEXO, schau dir mal an, wo du rumfährst und wie die Straßen dort sind. Du wirst ja hauptsächlich in der Alb, im Schwarzwald und in den Alpen unterwegs sein, und da braucht man kein Superracer zu sein, um die Original Dunlops auf der Tracer ziemlich schnell zu morden.
    Und dann fahr mal spaßeshalber nach Norddeutschland, und schau dir dort den Asphalt mal an. Da brauchst du dein Moped auch nicht tragen, und die Reifen halten trotzdem doppelt so lange.
    Und so doll ist dein Reifenverschleiß gar nicht, ein guter Millimeter auf 1000 km, wenn du sie bis auf 0,6 runterfährt, wirst du also ungefähr 5000 km mit dem Original fahren, und das ist auf rauhem Asphalt eher Blümchenpflückerniveau.
    Sorry, daß hier keiner niederkniet, aber das geht schon besser.

    Hab mich gestern mal selber beschenkt und eine Woche Motorradurlaub für mich und meine Tochter im Midi gebucht. Sie hat ja meine Er5 übernommen und sammelt seit Anfang Oktober fleißig Kilometer damit, genauso wie ich mit der Tracer. Das Hotel heißt Ferme de Camauche, Frühstück, Lunchpaket, 3-4 Gange Menü am Abend und die Getränke sind inclusive, das Hotel selber eher rustikal.
    Werden also am Dienstag nach Pfingsten über Landstraße anreisen, einen Zwischenstop irgendwo in den südlichen Vogesen einlegen und dann eine Woche lang Provence, Seealpen, Adreche und die Cevennen unsicher machen. Tourenvorschläge hab ich vom Hotel schon erhalten, das wird sicher nicht langweilig. Freu mich wie ein Schnitzel.