Nur so als kurzer Denkanstoss...
Drehmoment Angaben sind Richtwerte ein Drehmomentschlüssel ist in den meisten Fällen nicht Kalibriert und sowieso ein eher eine Schätzhilfe... Er berücksichtigt weder die Reibung im Gewinde noch allfällige Verformungen an der Schraubverbindung (ihr dürft sehr gerne einmal ein paar Schrauben nachmessen da wird der eine oder andere überrascht sein) zudem ist ein Werkstatthandbuch keine Bibel so das nur eine Kombination aus Werkzeug Information und gesundem Menschenverstand eine zufriedenstellende Lösung bringen wird.
Faktoren die einen Drehmomentschlüssel in die Irre führen:
- Zustand des Gewindes (Reibung)
- Alle Drehmomentschlüssel ausser Stahlwille (die arbeiten mit einer Stabfeder die ohne last am Schlüssel nicht unter Spannung steht) gehen kaputt wen man sie gespannt rumliegen. Bei einer Kalibrierung sind grössere Abweichung keine Seltenheit (und ich rede da jetzt nicht von Baumarkt Werkzeugen)
- Verlängerungen und unpräzise Aufsteckschlüssel führen zu Abweichungen.
Meist kommen mehrere Faktoren zusammen.
Schlussendlich ist es wie mit jedem Werkzeug, wichtiger als der Besitz des selbigen und die Einhaltung irgendwelcher Vorgaben ist das wissen um die Funktion und die sinnvolle und korrekte Anwendung. Die stumpfe und unüberlegte Ausführung von Vorgaben ist genau so sinnvoll wie das komplette ignorieren selbiger .
Ich handhabe das für mich folgendermassen. Schrauben an Anbauteilen werden von Hand angezogen, ausser Schrauben für Klemmungen und Bremsen und Fahrwerk unter M10 (die bekommen Drehmoment). An alle Inneren Teilen kommt ein gepflegter qualitativ hochwertiger Drehmomentschlüssel zum Einsatz (für die Vorspannung ca. 10% des Drehmomentes), danach wird die Schraube mit der Gradscheibe auf das richtige Anzugsmoment gebracht. Jedes Gewinde wird vor der Montage gereinigt und gegebenenfalls gefettet. Wichtige Schrauben bekommen eine Dratsicherung andere einen Tropfen geeignete Schraubensicherung . Für mich ist das der Sinnvollere Weg als jedes Verkleidungsteil nach Dehmomentvorgabe anzuziehen. Aber jeder wie er will
Das Problem mit dem Spanner kenne ich auch. Habe mir so beholfen das ich die Fläche ca. 1mm (entsprechend dem Blattlehrband plus eine kleine Zugabe für Kleber) ausgefeilt habe und beidseitig ein Blattlehrenband (Rostfreie Ausführung) eingeklebt habe (kann man auch schrauben wen man möchte aber ein guter Kleber reicht auch) und am Schleifbock verputzt (Geht auch mit der Feile). Das ist praktisch unsichtbar und funktioniert. Lieber hätte ich natürlich sie hübschen Zubehörspannerchen, aber erst wird in Sattler und Öhlins, Hyperpro oder allenfalls WP investiert.
Gruss