Motorradfahren ist die Symbiose aus Spaß und Abenteuer. Individualität und Freiheit werden großgeschrieben. Es gibt allerdings keine Knautschzone und bei schlechtem Wetter wird die Tour zur Tortur.
Trotzdem besitzen in Deutschland 17 Millionen Menschen die Fahrerlaubnis, mit steigender Tendenz. Immer öfter wird Yamaha & Co. benutzt, um eindrucksvolle Landschaften zu erkunden.
Majestätische Gipfel und bizarre Schluchten
Mit dem Zweirad ist man nicht an offizielle Routen gebunden, eine robuste Motocross Bekleidung & Ausrüstung und etwas Zubehör sind ausreichend, um bis in entlegene Winkel vorzudringen.
Zu den schönsten Strecken gehören die Mittel- und Hochgebirge, besonders, wenn sie von malerischen Flußtälern und Gletschern begleitet werden. Nach der enthaltsamen Coronapause ist es an der Zeit, einige der schönsten eintägigen Streckenprofile vorzustellen.
Die obere Donau im Herbst
Der Herbst mit seinen leuchtenden Farben ist ein immer wiederkehrendes jährliches Spektakel, welches sich besonders gut auf der Alb und im südlichen Schwarzwald genießen lässt. Gibt es hier doch noch genügend Mischwälder, welche in einer pittoresken Farbenflut ihre Blätter abwerfen. Deshalb ist die knapp fünfstündige Tour mit ihren Bergpassagen im Panoramaformat und den urigen schwäbischen Wirtshäusern die perfekte Tour zum Saisonabschluss.
Schon beim Start in Sigmaringen am Fuße des Schlosses umschmeichelt die Donau mit ihren in den schönsten Farben geschmückten Alleebäumen das Auge. Nach dem Tunnelportal am Panthelstein beginnt hinter Laiz eine Rennstrecke, bei der sich warmgefahren werden kann. Nach dem Städtchen Dietfurt wird es dann eng und schmal, die hohen Fahrkünste werden ausgepackt. An den engsten Stellen sorgen Tunnel für die sichere Verkehrsführung, wobei die atemberaubende Natur in jedem Moment präsent bleibt. Hinter Thiergarten bieten sich einige Gasthöfe mit Terrasse für das Mittagsmahl an.
Bei Rottweil gehört die Aussicht auf den Lemberg und die umliegenden Tafelberge zu den Höhepunkten der Tour, bevor es gilt, den Albtrauf zu bezwingen. Danach geht es durch das Lautertal zur Albhochfläche Richtung Zwiefalter Münster, dass sich inzwischen zu einem regelrechten Bikertreff entwickelt hat.
3-Länder Tour durch Österreich, die Schweiz und Italien
Tirol ist ein bikerfreundliches Bundesland. Der Ofenpass und der Reschenpass besitzen keine Wintersperrung, wodurch sich die Dreiländertour am besten im coronageplagten Ischgl aus starten lässt. Es lohnt sich, die kleine Straße nach Tobadill hinaufzunehmen, um den genialen Ausblick zu genießen. Danach gehts über die B 180 zu den Eidgenossen. Im Inntal wird eine Burgenlandschaft passiert, bevor es hinter Zehrez den Ofenpass bis auf 2150 Meter hinauf geht. Italien ist erreicht.
Zur Stärkung bietet sich die beeindruckende Aussichtsterrasse des Hotels Kastellatz an, die hinter Mals erreicht wird. Nach der Mittagspause geht es weiter zum Reschensee zur versunkenen Kirche, einem Highlight des Bike-Tourismus. Am Nachmittag führt die Reise über die Norbertshöhe zurück ins Inntal. Hier sind noch einige Abstecher möglich, u.a. der zollfreie Einkauf in Samnaun oder zur Piller Höhe.
Rund um die Zugspitze
Eindrucksvolle Panoramapässe, tolle Seen und vielfältige gastronomische Leckereien lassen die Fahrt rund um Deutschlands höchsten Gipfel zu einer Genussroute werden. Zum Start bietet sich Landeck in Tirol an, wo sich das Hotel Enzian schon seit über 20 Jahren auf Biker aller Coleur spezialisiert hat. Das erste Highlight dieser Strecke bietet die Fahrt auf das Hahntennjoch. 30 Alpenkilometer, auf denen Busse, LKW und Wohnanhänger verboten sind, lassen das Bikerherz jubilieren. Weiter geht’s in einem knackigen Drive durchs wunderschöne Namlostal. Nach Reutte wird die Fahrt entlang des Plansees, Tirols zweitgrößtem natürlichen See, romantisch. Die umgebenden Ammergauer Alpen laden immer wieder zum Verweilen ein.
Über den Ammersattel wird Oberbayern erreicht. Der Abzweig nach Ettal besticht durch seinen griffigen Asphalt bis hinauf zum gleichnamigen Kloster. Nach den lustvollen Kehren bei Oberau empfiehlt sich eine Stärkung in Garmisch im Berggasthof Panorama, wo der überwältigende Ausblick auf die Zugspitze und ihre steinigen Nachbarn den Höhepunkt der Tour darstellt. Über Mittenwald und Seefeld sprengt der Kühtaisattel die 2000er Marke, wobei es bei der Abfahrt nach Oetz trainierte Oberarme braucht. Für den krönenden Abschluss sorgen die 1559 Höhenmeter der Piller Höhe mit ihrem Kurvenfeuerwerk.