Servus Leute...
ich bin hier im Yamaha Forum noch nicht lange Mitglied, bin hauptsächlich hier rein, da meine Frau eine MT07 gekauft habe und ich mir paar Infos erlesen wollte...
Ich hatte unzählige Motorräder und besitze (und fahre) mehrere Bikes (und ja, ich arbeite dafür auch noch neben meinem Hauptjob) und kann auf langjährige Fahrpraxis zurückblicken. War bis vor ca. zwei Jahren regelmässig auf Rennstrecken unterwegs und bin auch jedes Jahr mit Tourenbikes mehrwöchige Touren im Ausland. Von den täglichen Ausfahrten 200 bis 600 km fange ich jetzt gar nicht erst an... *lach*
Momentan fahre ich u.a. eine MT09 SP (2021) und auch "über die vielabgelästerte" BMW 1250 GS.
Tja, wo fange ich zuerst an ohne gleich eine Rüge wegen Themaverfehlung mir einzuheimsen!?
Erstmal zu meiner 1250 GS (Baujahr 2019, neu gekauft) ... ich fahre meine GS mit Lederkombi und ab einstelligen Graden dann im Tourenanzug OHNE Warnweste! Ich behaupte mal sehr sportlich zu sein und mit 180 cm, bei ca. 82 kg kann man sich vielleicht einen ungefähren Ersteindruck machen. Ich war mit der (achso) langweiligen GS auf Rennstrecke (mehr zum testen, da es dafür unstrittig bessere Bikes dafür gibt!) und war beeindruckt (mittlere Gruppe vorne dabei) was sie alles wegsteckt. Natürlich ist sie dafür nicht vorgesehen, aber ich war neugierig ihre Grenzen auszuloten, wobei meine Kumpels und ich auf der Landstrasse auch nicht gerade zu den Schläfern gehören.
Flott fahren, ohne dabei andere zu gefährden, ist vielleicht passend umschrieben.
Ja, ich fahre NICHT im Gelände, da auch dafür die Gs zu schwer ist (wobei sie für das Gewicht echt gut zu händeln ist) und bin reiner Strassenfahrer! Ich kann es nicht nicht mehr hören, eine Gs gehört ins Gelände, so ein Schwachsinn! Das kann nur jemand erzählen, der keine Ahnung von der Gs hat. Natürlich kann man (wie mit vielen anderen Bikes auch) mit ihr Abstecher ins Gelände machen, mein Ding ist es jedenfalls nicht.
Auch eine 1250 RS soll das bessere Straßenfahrzeug sein, kann ich nicht bestätigen. Eine Ausführung dazu würde jetzt zu lange dauern. Abgesehen von den unterschiedlichen Fahrwerk und den unterschiedlichen Raddimensionen haben die Gs und die Rs sicherlich viel gemeinsam, was sich aber im direkten Fahrtest trotzdem sehr stark unterscheidet.
Wie heißt es so schön --> "Der Fahrer ist entscheidend und nicht das Bike"!
In meinem näheren Bekanntenkreis gibt es drei Tracer GT (zweimal altes Modell und einmal das aktuelle Modell) und ich habe sie zur Probe gefahren und war von dem Preis-/Leistungspaket wirklich begeistert! Bei dem alten Modell waren mir für meine Füsse leider die Soziusrasten im Weg, das ist bei dem neuen Modell besser gelöst, wenn ich mich jetzt richtig erinnere! Kurzum, ein tolles Bike die Tracer 900 GT !!
Aus MEINER Sicht ist die Tracer GT sehr gut, nur macht die 1250 Gs in (fast) allen Punkten noch ein wenig besser bzw. souveräner!
Oben habe ich noch gelesen, dass die GS nur aufgrund ihrer Fahrwerksentkoppelung so flott ist und das ist nur die halbe Wahrheit. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit (kurvenreiche Landstraße) muss man auch mit der Gs mit Körpereinsatz arbeiten und es macht richtig Spass! Natürlich braucht man auch ein wenig Vertrauen in den Telelever, aber wenn man das hat und im Dynamicmodus und der originalen Rallyesitzbank flotter fährt, hat man ein sehr gutes Gefühl für das Fahrwerk und glaubt nicht was möglich ist.
Klar gibt es aufgrund der hohen Anzahl der verkauften Gs auch sicherlich durchschnittlich mehr Gs-Fahrer, die nicht für den besten Eindruck sorgen, aber mehr auf den Sack gehen mir die üblichen Pauschalisierungen wie z.B. GS-Fahrer wären betucht, sie brauchen eine GS für ihr Ego, sie grüßen nicht usw usw...
Fazit, mein persönlicher Eindruck ist, dass die Tracer GT für alles taugt, was die Gs kann, nur wirkt die Gs "erwachsener" und im Gesamtpaket gefällt sie mir in fast allen Punkten besser!
Ach ja, bevor ich es vergesse! Der erste Kundendienst bei meiner Yamaha MT09 SP hat mir fast 290 Euros gekostet und der erste Kundendienst von meiner 1250 Gs ist auf 175 Euro gekommen! Da soll mir einer noch mal sagen, die Bmw ist in den Unterhaltungskosten teurer. Auch Kulanz ist bei Bmw sehr gut, bei meiner S1000R wurden schon zweimal die vorderen Bremsscheiben nach der Garantie auf Kulanz gewechselt und ich musste nur einen kleine Teil der Arbeitskosten übernehmen.
So... erstmal vielen Dank an die Biker die es bis hierher geschafft haben zu lesen...
Ich hoffe euch nicht zu sehr gelangweilt zu haben und nein, ich bin kein BMW-Fanboy da auch diese Marke (wie alle anderen Marken) sicherlich gewisse Probleme haben.
Also... Grüssle in die Runde und allseits immer unfallfreie Fahrt!
...euer Olli