Reifenmontiergerät

  • #21

    Hallo!
    Ich habe auch ein paar mal mit so einer Montiermaschine gearbeitet, ist aber Knochenarbeit.
    Ich habe mir dann eine gebrauchte elektropneumatische Beissbart gekauft. Damit ist das Reifenwechsel schon wesentlich einfacher. Gewuchtet wird auf einem mech. Wuchtbock.
    L.G.
    Herbert

  • #22

    Boah, Ihr macht Sachen! Lohnt sich das überhaupt? Den ganzen Kram anschaffen und lagern, die Knochenarbeit und Zeit! Vielleicht für einen Vielfahrer und Häufig-Wechsler, aber für einen Satz pro Saison? Wenn mein Schrauber das macht, dann weiß ich auch immer, dass der Rest (Kettenspannung etc.) auch passt ... :)


    Und der Schrauber muss auch leben ;)

    Sven(ssons)
    aus Münster


    Jetzt: KTM 1290 Super Duke GT, vorher MT-09 Tracer in mattgrau


    Endlich wieder RRRRROOOOOAAAARRRRRRRrrrrrrrrr ...

  • #23

    Hi
    Habe mir auch ein solches Gerät und einen Wuchtbock gebaut. Für das Gestell selbst habe ich Alu-Profil benutzt, das hätte sich sonst staubig gelegen. Den Montagekopf habe ich aus dem Internet und den Rest habe ich in Absprache mit meinem Chef Samstags auf der Arbeit gefertigt, super Sache!
    Die Lager für den Wuchtbock habe ich aus alten Rollschuhen.
    Somit sind die Materialkosten für mich sehr überschaubar.
    Habe bis jetzt zwei Sätze Enduroreifen für meinen Bruder und mich gewechselt ( K60 Scout mit Schlauch -> Scheiß Fummelei mit dem Ventil ) und bin zuversichtlich, dass ich demnächst meine Angel GT gegen die neuen RoadAttack 3 tauschen kann.
    Für die eigentliche Montage und Demontage sind zwei weitere Hände von Vorteil, muss aber nicht.
    Ich würde das weniger als Knochenarbeit sondern eher als Spaß beschreiben, aber jeder sie das anders. :dance:


    Gruß
    Antonius

    Gruß Antonius

  • #24

    Ich habe so ein einfaches Montiergerät seit vielen Jahren. Hier ein paar Praxistipps dazu.
    Bei meinem früheren Motorrad hatte ich hinten wie vorn den gleichen Achsdurchmesser (20 mm). Bei der MT09 (auch Tracer) gibt es hinten eine 20 mm Achse, aber die vordere misst 17 mm. Daher musste ich für mein Montiergerät erst mal eine weitere Achse besorgen. Als "Silberstahl" gibt es 17 mm Achsen, habe die aber nur mit Toleranz h9 gefunden. Damit hat man im Grenzfall kein Spiel sondern Presspassung. Deswegen habe ich eine 16 mm Achse gekauft. Besser wäre es, die 17 mm Achse auf einer Drehbank anzupassen, habe aber leider keine Drehbank zur Verfügung. Damit die Arbeit nicht zu einer schweisstreibenden Angelegenheit ausartet, sucht man sich einen sonnigen Tag aus und stellt altes Rad wie auch neuen Gummi eine halbe Stunde in die pralle Sonne. Dabei 2-3 mal wenden. Die Gummis werden dadurch warm und viel weicher und lassen sich leichter montieren. Der Hinterradreifen lässt sich wegen seiner Breite einfacher draufziehen. Anfänger sollten zum Lernen damit beginnen. Ich beschreibe hier aber das Vorderrad.


    Als erstes entlastet man das Vorderrad, z.B. mit einem Scherenwagenheber unter der Ölwanne. Dabei ein Weichholz zur Druckverteilung unterlegen. Geht nur bei der Tracer mit Hauptstäder. Die anderen brauchen 2 Motorradheber (z.B. Ricambi Weiss) vorn wie hinten. Die Bremssättel hängt man an Gummispannern auf. Abdeckung für ABS Sensor sowie den Sensor selbst habe ich entfernt, damit da nichts beschädigt wird. Damit man das Rad aus dem Kotflügel rauskriegt, muss man zum Schluss den Wagenheber etwas höher drehen.





    Am Montiergerät sollte man sich Pfeile aufmalen, damit man nicht jedes mal überlegen muss, wie rum man den Arm drehen muss. Mit dem "Butler" Montagekopf bleibt die Drehrichtung für Demontage und Montage gleich!


    Nicht vergessen den alten wie neuen Reifen an der Felgenschulter mit ordentlich Reifenschmiere "einzuseifen". Ebenso den Montagekopf. Der neue Reifen lässt sich von Hand mit der ersten Seite auf die Felge drücken, wenn er schön warm ist. Jetzt ist letztmalig Zeit die Drehrichtung nachzuprüfen und den Punkt mit der leichtesten Stelle zum Ventil hin zu drehen. Erst für die zweite Flanke braucht man den Montagekopf.


    Zum Auswuchten nehme ich zwei Stühle und die originale Steckachse. Damit die Lagerreibung nichts ausmacht drehe ich die Achse beim Auspendeln leicht vor- und zurück. Klebegewichte zu 5g gibt's im 10er Riegel. Die letzten beiden Bridgestone BT 016 pro waren so genau gefertigt, dass ich an den Gewichten nicht ändern musste.


    Rad wieder einbauen. Das geht am besten, wenn man es zunächst in den Kotflügel einschiebt und dann den Wagenheber leicht ablässt, bis Achse und Rad fluchten. Hier noch die Anzugsmomente:
    Vorderachse 65 Nm
    Klemmschraube Vorderachse 23 Nm
    4x Bremssattel Schrauben 35 Nm
    Sensor-Befestigung 7 Nm
    Sensor Abdeckkappe 10 Nm.


    Zum Schluss noch die Klebereste vom Aufkleber auf der Lauffläche entfernen und den Luftdruck kontrollieren.
    Hier noch der vorher-nachher Vergleich:



    Chris aus Ulm

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